Dienstag, 23. Juni 2009

Das Ausschmücken einer Maske

Das ist die Zusammenfassung des Workshops der Sendung Free Cinema. Läuft auf Tilos Radio.

Die dritte Sendung war am 11. Juni.

Moderatoren waren Killa Köllő (Trillian) und Luca Pályi (http://freikino.blogspot.com//)
Fachmann: Balázs Lovas, Drehbuchautor, Fade in Script Consulting.

Die Sendung kannst du dir HIER anhören.

In der Sendung haben wir zwei Synopsen besprochen. Hajnalka und der Bankräuber (HIER lesen), Polterabend und Überlebenstour (HIER).

In dieser Sendung haben wir uns mit dem Synopse und der Log-line beschäftigt. Auch hier muss immer die Frage gestellt werden: Wo führt uns unsere Geschichte hin? oder wie eben der Schluss sein soll. Es ist ratsam die Sache aus dem Blickpunkt der Charaktere zu betrachten. Was sind seine Probleme? Was wird sich in seinem Leben durch welche Veränderungen ergeben?

Meistens bestäht ein Spielfilm aus drei Teilen, das kenne wir auch aus der Schule, Einführung - Problem - Höhepunkt (Lösung). Wenn wir und den Schluss ausdenken, sollten wir die anderen Punkte nicht ausser Acht lassen. Wir müssen uns im klaren über die aufgeworfenen Fragen und dessen Antworten sein (Einführung und Lösung) damit wir die Potenz der Geschichte erkennen. Danach können wir uns der Charakter Beschriebung widmen. Diese können aber die Geschichte gleich total verändern und die Sinopsis bekommt daher erst nach der fertigen Charakteranalyse seine entgültige Form. Dazu kommt noch das sogenannte Treatment (Beschreibung der Handlung in Prozaform). Aus diesen wird dann das Drehbuch angefertigt.

Man sollte sich auch über die Back-Story der Charaktere Gedanken machen. Was haben sie vor den Ereignissen des Filmes erlebt, woher kommt er und wohin will er? Eine 1-2 Seiten lange Charakterbschreibung soll dem Drehbuchautor und dem Regisseur den Weg zeigen. Für die Nebenfiguren sollte man auch bestimmte Charaktereigenschaften finden (bei Comedy am wichtigsten) und sie gut in die Geschichte einbauen. Sie müssen nicht wie die Hauptcharaktere ausgearbeitet werden. Zu viele Nebencharaktere verwirren die Geschichte zu sehr!

1. Die Bankräubergeschichte hat Yvonne geschrieben:

Die Sachbearbeiterin Hajnalka ist eine einsame, alleine lebende Frau die von ihrem (schurkenhaftem) Ex-Freund Tibor erst vor kurzem verlassen wurde. Der schüchterne Sicherheitsbeauftragter der Band (Laci) möchte ihr den Hof machen, traut sich aber nicht. Davon möchte sie aber nichts wissen und beschäftigt sich lieber in ihrer Freizeit mit den IWIW-Daten von Tibor oder malt sich ihr Leben in Tagträumen aus. Sie stellt sich vor sie hält die nervenden Bankkunden als maskierte Räubering in Schach bis dann der Traum Wirklichkeit wird und die Bank in der sie arbeitet überfallen wird. Man will Hajnalka als Geisel nehmen, doch ihre lakonische Art lässt sie einfach mit nein antworten. Sie verweigert die Kooperation mit den Räubern. Oder nicht, dass wird noch besprochen, fest steht allerdings, dass Hajnalka zum Schluss vom Film zum Mitarbeiterin des Monats ausgerufen wird.

Balázs meint, dass diese Geschichte in Filmzeit ca. 15 bis 20 Minuten ausfüllen kann obwohl viele Wendepunkte in ihr enthalten sind. Es würde sich lohnen den Raub aus der Sicht von Hajnalka mehr auszubauen. Eine Andere könnte zum Beispiel nein sagen und sie würde sich als Geisel anbieten um so an all die Abenteuer zu kommen, welche sie sich schon so lange erhofft.

Weil ihr Job sie total langweilt, könnte sie das Angebot als Geisel genommen zu werden, annehmen, sich in die Räuberbande eingliedern oder sich mit dem Geld , die Bankräuber austricksend, einfach aus dem Staub machen. Sie könnte auch in ein Zug einsteigen um die Zugverfolgungsjagd sache auch einbauen zu können.

Wenn sie die Möglichkeit für diese Veränderung bekommt, stellt sich die Frage: Welche Wirkung wird dieser Bankraub auf das Leben von Hajnalka haben? Entledigt sie die Rauber ihrer Waffen weil das Böse in sie wach wird, obwohl sie von Aussen eher unschuldig aussieht? Oder bietet sie sich gleich als Geisel an damit im späteren eine ganze Reihe von komischen Situationen entstehen kann?

Der verliebte Laci könnte sich auf die Suche nach Hajnalka machen, da kommt dann aber Tibor (der böse Ex-Freund) oder Hajnalka ruft ihn sogar selber hervor.

Nach der Anfangssequen der Geschichte (Bankraub, Geiselnahme, Flucht, in einem plötzlichen Moment die Entwafnung) kann man anfangen, die "Moral der Geschichte" auszupacken. Hajnalkas Ziele müsser gesucht werden. Was will sie mit dem Geld machen? Bringt sie es zurück oder behält sie es? Diese Situation ist die erste Chance für die frustrierte Frau, entlich aus ihrem bisherigen Leben auszubrechen, und ein neues zu beginnen. Nutzt sie diese Chance? Versucht sie Tibor, dem sie mit dem Geld inponieren will, zurückzubekommen? Oder verliebt sie sich zum Schluss in Laci, dem Guten? Vieleicht in den Bankräuber?

Hier zeigt sich die wichtigkeit der vier Hauptcharaktere: Hajnalka, Laci, Tibor und der Bankräuber.

Wenn wird die Charaktere mit komischen Elementen ausrüsten, kann das den Film bunter machen (z.B. Hajnalka und der Bakräuber sind im Sinne der Komödien wie Feuer und Wasser, absolute Gegenteile voneinander). Mann könnte sie während des Filmes einander näher bringen oder sie dazu zwingen in einem Raum sich länger aufhalten zu müssen. Durch bestimmte Mängel in ihrem Charakter, kann es aus der Sicht des Zuschauers komisch werden, wenn die Zwie ihre Charakterschwächen nicht sehen oder erst zum Schluss sich über diese bewusst werden und sie dann akzeptieren, lenken lernen.

Beim Ausbau von Hajnalkas Charakter verbirgt sich ihre Bach-Story. Wie war sie in der Schule, war sie beliebt? Was sind ihre Hobbys? Hat sie Freunde? Wie ist ihr Privatleben? Was sind ihre Hauptfrustrationen (Was hast sie bei anderen Menschen, wie in der Psychologie, ihre eingenen dunkelen Seiten such sie in anderen)? Was sind ihre Stärken, ihre Angste? Wir müssen die Maske vom Hauptcharakter ausbauen: wie will sie für Aussenwelt erscheinen, wie für sich selbst? Aus diesen christalisiert sich ihre Persönlichkeit wegen der Kriese die sie bewältigen muss, heraus. Diese sellischen Punkte können für die Geschichte als Ausgangspunkte genommen werden. Die Maske ist ein Schutz, eine Verteidigung. Durch ihre Beschriebung kann festgestellt werden was sich dahinter verbirgt. Entweder zeigt sie sich freundlich den Kunden gegenüber, dreht sie ihnen den Rücken zu, merken wir wie traurig sie in wirklichkeit ist. Aus diesem traurigen Leben möchte sie ausbrechen, ihren Eltern oder Tibor etwas beweisen und mit ihm auf eine ferne Insel flüchten. Also hat sie etwas mit Geld vor?

2. Die Polterabendgeschichte hat Trillian geschrieben:

In der Hauptrolle ist Hanna (26) die gerade heiraten möchte und ihre Freundinnen wollen ihr einen Polterabend machen. Um es interessanter zu gestalten, bekommt sie Anweisungen die sie befolgen muss. Die erste gleich in der Früh. Sie wird im laufe des Tages noch weitere, auf einander verweisenden und auf das Eheleben vorbereitende Aufgaben bekommen. Durch diese sollte sie am Ende des Tages auf das Eheleben vorbereitet, ihre Angste besiegt, gestärkt und etwas müde dort ankommen wo ihre Hochzeit stattfinden soll.

Nach den Vorstellungen soll der Film als Komödie beginnen und später eine gefährliche Überlebungstour umschalten. So wird sie zum Aktionfilm.

Ideen für die unerwartet Wendepunkte im Film: zufällig betritt sie eine Bank wo gerade ein Bankraub stattfindet, oder sie wird am Bahnhof der Kleinstadt als Geisel genommen, bevor sie die nächste Anweisung erhalten kann. Man soll nicht wissen oder der Raub zum Spiel gehört oder nicht. Manche der wartenden Freundinnen sollen merken, dass etwas nicht in Ordnung ist, und sich auf die Suche nach Hanna machen.

Balázs meint, dass durch den Eintritt des Räubers die Geschichte in eine ganz andere Richtung verrutschen kann, es ist vielleicht ratsam eine andere Gewalt Situation zu erschaffen.

Das Insighting Inciden (die Startgeschichte) scheint inreressant. Die Geschichte beginnt mit Mumm wegen den unerwarteten Ereignissen, welche den normalen Ablauf des Lebens von Hanna auf den Kopf stellen. Das Auftauchen des Räubers kann die Geschichte bunter gestalten, passiert dieser Wendepunk ca. in der 20. Minute des Filmes. Hier muss man sehr darauf achten, dass man den Hauptfaden der Geschichte vor Augen behält.

Der Film mag keine Zufälle oder Situationen die gezwungen erscheinen. In diesem Fall sieht die BAhnhofs Situatin sehr danach aus. Bei klassischen Erzählungen die Reihenfolge der Ursachen, der Aktion-Reaktion sehr wichtig. Man muss die Logik, den Hauptfaden der Geschichte behalten. Kommt eine gezwunge Situation hinein, welches nicht aus den CHarakteren hervorgeht, kann es passieren, dass der Zuschauer den Faden verliert. Ein zufälliges Ereignis sollte also eher dazu benutzt werden, um die Geschichte zu starten. Die Geschichte mit einem Zufall zu lösen ist verboten. Es würde das Gefühl der Deus ex Machina erwecken. Wenn wir unsere Zuschauer behalten wollen, sollten wir konsequent bei dem Aufbau des Genres vorgehen: einen leichten, romantischen oder aktion-thriller Genrefilm aufbauen und konsequent bis zum Schluss sich daran halten.

Hanna steht also vor ihrer Hochzeit. Was geht in ihrem Kopf vor? Hat sie Angst? Weiss sie vielleicht nicht, wie sie eine gute Ehefrau sein soll und muss es durch die Bewältigung der Situationen lernen? Hier ergibt sich die Masken der guten Ehefrau und die beängstigende Realität: sie ist sich über die Entgültigkeit ihrer Entscheidung nicht bewusst. Der Leitfaden der Geschichte könnte durch das Sichtbarwerden der Mägel entstehen oder soll sie lieber mit dem ihrem Entührer (Retter) kämpfen?

Und wo ist während dessen ihr Zukünftiger? Soll er gezeigt werden oder den Erwartunge trotztend (das kann als stilistisches Mittel genutzt werden) eben überhaupt nicht vorkommen. Trillian meint, dass die Ereignisse in der Geschichte eigentlich nichts mit ihm zutun haben. Hier geht es eher um die Angst von Hanna und deshalb muss er nicht gezeigt wreden, oder nur zum Schluss(Happy End).

Balázs sagt, dass Hannas Angste sich mehr an ihren Zukünftigen binden lassen. Sein Auftauchen trägt zu viele Möglichkeiten in sich um ausgelassen zu werden. Er soll erfahren, dass seine Zukünftige entführt wurde und sich auf die Suche nach ihr machen. Die Entführung könnte aber auch seine Idee gewesen sein und das Mädschen eine Lektion zu lehren. Blöd wird es nur wenn sich dann eine Liebe zwischen Hanna und dem Entführer entwickelt. Hier können spielerische Wendepunkte, seelische Kämpfe eingebracht werden. So wird zum Schluss der Hauptcharakter zu einer reifen Person. Sie ist schließlich fertig für die Ehe.

Beim nächsten Mal wreden weitere Entwürfe von Geschichten besprochen.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Wer solls sein? Al Pacino oder Jean-Claude Van Damme?

Am 28.05. 2009 war die zweite Sendung.

Moderatoren waren Yvonne Kerékgyártó, Killa Köllő (Trillian)

Ständiger Gast ist Csaba Tóth

Gast war Zoltán Gergely, Drehbuchautor


DJ: Turiszt


In wie weit soll es bei dem Film um eine persönliche Erfahrung gehen? Da hörten wir vor zwei Wochen auf. Nach einem kleinen semantischem Streit wurde Trillians Karaoke-Bar Idee verworfen, da es zu persönlich ist und deshalb keinen Platz in einem Radio Workshop zu suchen hat, wo die Gruppenarbeit auf dem ersten Platz steht. Wir beschlossen, dass wir auf jeden Fall einen Genrefilm drehen weil man so die Branche am besten erlernen kann. Vier Ideen wurden in der Sendung besprochen: Die Virus Idee wegen der aktualität der Schweinepest, eine Bankraub Idee wegen den Nachrichten, die Zug-Verfolgungsjagd-Action Idee häl sich weiterhin und ein russisches Kammerspiel kam auch ins Bild.


1. Der Bankraub

Vor nicht allzulanger Zeit geschah es, dass ein Banräuber vor der Polize in ein Hochhaus lief und seit dem fehlt von ihm jede Spur. Das ist so ungarisch (Genrefilm) und so aktuell (geschah vor ungefähr einem Monat auf dem Forián Platz in Budapest), dass dieses Thema in dem Mittelpunkt der Sendung rückte. Die Idee stammte von Zoltán Gergely, der das letzte Mal ébenfalls als Fachmann in der Sendung war und deshalb seine Bankangelegenheiten früher erledigt werden mussten. Er ging los, mit seinem nicht ganz ein Jahr alten Sohne auf dem Oberkörper gebunden (zur großen Freude der Bankangestellten). Als er von der Sendung nach Hause kam, hörte er in den Nachrichten, dass es einen Banküberfall mit Geiselnahme gab. Im Nachhinein fragte er bei einer weiblichen Angestellten der Bank nach wie alles ablief. Die berichtete, dass man sie zum Geisel sein überreden wollte, sie aber, mit der Pistole im Gesicht, sagte „Auf garkeinen Fall!“. So wurde schließlich jemand ander die Geisel.


Die Bankräuber Idee ist deshalb so Interessan, weil es eine Idee ist die sozusagen frei auf der Strasse liegt, jedoch wirft die oben erzählte Geschicht einige Problem auf. Was soll ein Superheld machen wenn er ein Kind umgebunden hat. Wird er auf Held tun oder nicht? Ob der Bankräuber der eigentliche Held bei soeiner Geschichte ist, wurde heftig diskutiert. Aber es geht ja schließlich bei einem Raub um den Räuber. Oder könnte eine Geisel vielleicht ebenfalls interessant sein? Oder die Person die, obwohl ihr eine Pistole an den Nacken gedrückt wird, sagt man soll sie in Ruhe lassen. Was kann diese Person motivieren? Es wurden Filme wie Dog Day Afternoon und JVCD erwähnt, die einen Bankraub zum Thema haben. Bei Dog Day Afternoon geht es um einen gescheiterten Bankraub und zwei verzweifelte und gutgläubige Bankräuber (den einen spielt Al Pacino). Bei JVCD ist nicht der Räuber der Hauptdarsteller. Jean-Claude Van Damme, aus seinen Inizialen ergibt sich der Titel, befindet sich als ganz normaler Kunde in einer Bank, als diese überfallen wird. Er spielt sich selbt und kann nichts heldenhaftes vorbringen. Er verhält sich wie ein alltäglicher Mensch.


2. Die Zug-Verfolgungs Idee von Trillian hält sich noch, wurde aber nicht wirklich weitergesponnen. Nur insofern, dass Trillian diese Idee auch aufgeben würde, Hauptsache die Verfolgungsjagd im Zug wird verwirklicht.


3. Csabas Schweinepest Idee wurde weiter besprochen. Die Geschichte eines fehlgeschlagenen, ungarischen Gegengift Versuches wird erzahlt. Das unter Krantene stehende, im Wald liegende Krankenhaus wird statt eines Heilmittels, ein für die ganze Welt tödliches Virus hergestellt. Man muss verhindern, dass sie Seuche ausbricht. Hier kann man mit dem engen Raum und den Charakteren spielen. Man könnte auf den Arzt mit seinen 10 Jahre alten Kinder (um die kann man sic Sorgen machen) eingehen. Dann gibt es die „einfachen“ Kranken und die Auptfigur wäre der Krankenhausdirektor, der Hauptforscher. Es könnte sich natürlich auch eine Liebschaft ergäben, die Kulisse bringt viele Möglichkeiten mit sich. Dramatische Ereignisse wie zum Beispiel: Mensch bricht aus der abgesperrten Umgebung aus. Genre: Thriller, mit einem bösen Charakter.


4. Yvonnes dreipersonen-absurd-horror-rockandroll Kammerspiel: In Russland findet man im Kühlschrank zweier Musiker ihren halb verspeisten Fan, so der Zeitungsartikel. Sie könnten eine Boygroup sein oder zeitgenössischen Jazz spielen?


Für das nächste Mal fertigen wir Log-Lines (aus drei Sätzen bestehende Zusammenassungen der Ideen) an. Da werden die Grundsituatuion, der Konflikt, die Schwierigkeiten niedergeschrieben. Also: wie und was der Anfang, die Mitte und der Schluss des Filmes sein soll. Daraus wird der Sinopsis geschrieben, aber man es schon in die Sendung mitbringen. Meistens schreibt man den Sinopsis aus dem fertigen Drehbuch, weil sich die Geschichte während des Schreibens des Drehbuches so sehr verändert, dass die erste Variante unerkennbar wird.

Montag, 1. Juni 2009

Brainstorming 1: Babe3, oder Babe hat Schweinepest

Hier wird der Workshop aus der Sendung Free Cinema des Senders Tilos Radio dokumentiert.
Die Teilnehmer der ersten Sendung (14. Mai 2009) waren:

Moderatoren: Yvonne Kerékgyártó, Killa Köllő (Trillian), Ferenc Wostry
Ständiger Gast ist Csaba Tóth
Gast und Fachmann war Zoltán Gergely, Drehbuchautor

In erster Linie muss man die Einstellung zum Filmemachen klären. Wegen den sich ständig ändernden Parametern (wie Geld, Zeit, humaner Faktor) wird hier das Unmögliche probiert, nämlich einen Spielfilm in zweite-Wochen-Abständen (an Donnerstagen) herzustellen. Die wichtigste Frage des Erschaffens ist: Wie wird das Endprodukt aussehen? Die Moderatoren sind „fast” Amateure, deshalb kommen Fachmänner in die Sendung und leiten ihren Weg auf dem Pfand des Filmemachens.

Die Zielgruppe
Wer schaut wo und was?

Machen wir für denjenigen einen Film der am Samstagabend mit seiner Freundin ins Kino geht und ein bisschen Aufregung will? Einen Stantman- Aktion- Comedy- Horror Film mit angestellten Hauptdarstellern, oder einen leicht verdaulichen Spaß mit Freunden für die Tilos Hörer? Spannung kann man so oder so in den Film bringen.
Soll der Film in die Richtung Drama gehen, wo die Charaktere im Mittelpunk stehen oder eher in die Richtung des Psycho-Krimis?

Leitfaden
Was sollen wir zuerst bestimmen? Das Genre oder die Idee?

Mann kann bestimmte Momente schon am Anfang festlegen, was wir unbedingt sehen wollen und was überhaupt nicht vorkommen soll. Zoli Gergely meint, dass es besser ist wenn ein persönlicher Bezug zu dem Leitfaden besteht, da der Mensch sich (meistens) am Besten kennt (oder kennen sollte). Das Persönliche kann in jedem Genre Typ zum Vorschein kommen. Diese Filme reflektieren meistens auf die Geschehnisse der gegebenen Zeit. In den 80-ern, zum Beispiel wir im amerikanischen Film dem „American-Dream” nachgelaufen. Diese Welle wurde damals durch den europäichen Filmemachern ins Gleichgewicht gebracht. Heutzutage behandelt man die Themen „Flüchtlig” oder „Virus- Weltherrschaft- Erringungs- Vision”.

Auf jedem Fall meinen unsere Fachmänner, dass die Idee das Genre bestimmt: Nehmen wir Peter. Er ist der einsame Held der zu Hause sitzt und mit einer Feile raspelt. Man sieht, sogar hier bieten sich unmengen von Möglichkeiten fürs Weitermachen. Es ist egal wo man beginnt, Hauptsache zum Schluss entsteht ein guter Film.

Phase 1. : die Grundidee

Ein klassisches Beispiel für die Grundidee ist Hitchcocks Nord- Nord-West. Obwohl es nur eine karge Grundidee war, entstand daraus nicht nur ein Film, sonder gleich die Grundlage für die James Bond Filme. Hitchcock bringt mit seiner Person gleich das Genre mit.

Es ist ratsam, ein Brainstorming gezielt zu beginnen. Es soll konzentriert ablaufen und der Leiter der Brainstorming-Session (der Regisseur) muss alles, jede Idee oder Gedanken aufschreiben (am besten eignet sich hierfür eine Tafel). Aus diesen ergibt sich langsam eine Filmidee und der Leiter muss die Abschweifungen in dessen Richtung lenken.

Idee Nr. 1: (Diese wurde in der nächsten Sendung verworfen. –die Red.) Eine der Moderatoren schulg ein persönliches Erlebnis, eine japanische Karaoke-Bar wo sie früher mal gearbeitet hat, vor. Diese Bar besuchten japanische Geschäftsmänner. Es war eine geschlossene Gemeinschaft und für Passanten auf der Strasse schwer zu entdecken, da es nirgends ausgeschrieben war. Die Angestellten, also die weiblichen Hostesse, sollten die Hauptdarsteller sein, die in der Umkleidekabiene das Gemeinschaftsleben der „Nachtarbeiter” führen. (Moralische Fragen könnten sein: woher kommen sie und wohin gehen sie. Sind das Studenten die aus Zeitgründen nur in der Nacht arbeiten können oder im Nachtleben Pickengebliebene, die alles nur fürs Geld machen.) Aus der Umkleidekabine austretend legen sie ein Lächeln auf, die Party kann beginnen. Aber was ist hinter diesem Lächeln?

Idee Nr. 2: Wärend der Sendung kamen mehrmals die zur Zeit sehr aktuellen Themen der Huhne, Rind und Schweineseuche auf. Letztere würde sich durch „den ansteckenden Biss der Tiere auf dem ganzen Planeten ausbreiten und jeden zum Zombi verwandeln”. Ein Gegenargument war, dass bis der Film fertig ist, wahrscheinlich keines dieser Themen aktuell sein würde. Wir sollten gleich ein anderes Tier ausdenken um so die zeitliche Aktualität umgehen zu können.

Idee Nr. 3: Die Hauptdarstellerin bereitet sich auf ihre Hochzeit vor. Aber vor dem großen Tag machen ihre Freundinnen ihr einen Polterabend. Der zukünftigen Braut werden Aufgaben gestellt. Sie steht in der Früh auf, bereitet sich auf den Abend vor und weiss nicht, dass die Aufgaben bereits begonnen haben. Sie bekommt eine Nachricht, in der steht, dass sie mit dem Zug inregendwo hinfahren muss. Wegen eines Missveständnisses geraten die Dinge ausser Kontrolle und aus dem Spiel wird ein Kampf um Leben und Tod, alles verändert sich wie bei Bill Murrays „Der Mann der zu wenig wusste” oder wie bei „The Game” oder Rejtős Blonde Zyklone. Oder wie bei Grandhotel wo der Anfang noch lustig ist und später entwickelt sich der Film zu einem Film- Noir.

Drehort:
Drehorte der bereits vorhandenen Ideen:

Idee 1.: Der Arbeitsplatz ist eine geschlossene Umgebung. Orte könnten die Umkleidekabine oder die Bar sein. Das die Bar geschlossen wurde (neuer Besitzer, neues Aussehen), wirft neue Fragen auf.
Idee 2: Das Erschaffen eines seuchegelplagten Mexikos auf einer ungarischen Schweinefarm durch ein eniziges Sombrero ist die Kunst selbst. Oder: Der Virus kommt an und das Gebäude wird unter Karatene gesetzt. Z.B. ein Labor für die untersuchung von Viren und Seuchen.
Idee 3.: Mehrere Plätze in der Stadt aber hauptsächlich im Zug.
Der Sichtpunk ist auch sehr wichtig. Um bei unseren Beispielen zu bleiben: wir können alles von „aussen” zeigen oder mit den Augen unserer Darsteller sehen, z.B. die Hostesse (man kann sie auch in Episoden zeigen), der Detektiv, die neu Angestellte, das Kind welches nicht versteht warum die Mutter hustet, oder der Forscher des Labors, welches unter Karantene steht, der für das Leben anderer kämpft oder Schweine die Kung-Fu können.

Genre kann sein: Horror, Reality Show, Katastrofenfilm oder Drama: die Mitglieder der Familie sterben nacheinander in der Karantene. Auf die Art Andromedar- Stamm, oder McGyver kommt und ein Action- Science- Fiction- Comedy entsteht. Eine andere Sichtweise könnte die der Medien sein, im Fokus die Macht der Medien. Oder eine Satiere- Comedy mit dem Titel Babe 3, wo ein verseuchtes Schweinchen vom ungarischen Militär gejagt wird. Das wäre allerdings nicht wirklich kostengünstig, da jede zweite Woche ein Schwein gemietet werden müsste und jemand müsste den Tieren auch alles beibringen. Das kostet viel Geld und es braucht noch viel mehr um aus diesem Film einen gute Spielfim zu machen. Oder eine Genreparodie wie im „Harte einundzwanzig”. Das Ziel ist das Schwein (Babe 3) und Bábolna wir der Sponsor, das ungarische Schwein überlebt alles und reißt die Weltherrschaft an sich.

In der nächsten Sendung wird das Brainstorming forgesetzt.

Notiert von Turbina

Filme machen ist cool

Die Sendung Free Cinem läuft seit 2004 auf dem Sender Tilos Rádió. Jetzt haben wir uns folgendes einfallen lassen: Wir nehmen alle Stationen des Filmemachens so durch, dass wir eigene Erfahrungen dabei machen. Die Sendung ist jede zweite Woche am Donnerstag zu hören. Auf diesem Blog zeichnen wir die Sendung protokollartig auf, berichten über alle Zwischenergebnisse. In jede Sendung laden wir jemanden ein, dessen Ratschläge wir während der Schaffensperiode befolgen. Zur Zeit sind Drehbuchautoren unsere Gäste.

Wenn wir nicht mehr weiter wissen, wird die Sendung interaktiv. Man kann abstimmen und wir hoffen, dass die Hörer interessiert genug sein werden um auch wirklich mit entscheiden zu wollen. Zum Beispiel welchen Genre Typ wir wählen sollten, ob Bett oder Tisch, Laken oder Plane, Blond oder Braun und ähnliches.

Wir schreiben jedes Wort nieder, zeigen alle Casting Fotos und kommentieren sie auch. Die Posten werden verkürzte Memos sein und durch Links kann man von dort die längere Version erreichen, falls die Kraft der Memo-Königin, Turbina, das erlaubt.